skip to content

Clubul Oamenilor de Afaceri
de Limba Germana din Transilvania de Nord

Deutschsprachiger Wirtschaftsclub Nordtransilvanien

Angestellte und Arbeitgeber – Maßnahmen mitten in der Krise, Lösungen für die Zeit nach der Krise!

8. April 2020

Dei Zeit läuft uns davon! Die Wirtschaft steht unter Höchstdruck. Wir haben zu unseren Lebzeiten bislang noch nie einen Shutdown, eine Stilllegung der Wirtschaft, erlebt, daher fehlt uns der Vergleichsbezug. Ausgehend von einer weltweiten Gesundheitskrise befinden wir uns nun in einer Wirtschaftskrise, bedingt durch die notwendige Maßnahme zum Stoppen der Ausbreitung von COVID-19: die Selbst-Isolierung.

Die Unternehmen steigen auf Heimarbeit um – glücklich schätzen sich diejenigen unter ihnen, die bereits über die nötige Infrastruktur verfügen. Ohne lange zu überlegen, welche Maßnahmen und Unterlagen dafür nötig sind, darum bemüht, die Gesundheit ihrer Angestellten zu schützen... und schon ab dem nächsten Tag arbeiten diese von zu Hause. Schade, dass in einigen Städten Rumäniens das lokale Gewerbeaufsichtsamt darin einen Grund gefunden hat, Kontrollen bei Betrieben durchzuführen und Geldbußen zu verhängen, wenn die von beiden Seiten unterschriebene Zusatzvereinbarung zum Arbeitsvertrag über die Änderung des Einsatzortes nicht vorgelegt werden kann. Ohne zu begreifen, dass noch schwerere Zeiten auf uns zukommen. Zeiten, in denen wir auf Solidarität angewiesen sind, auf die Partnerschaft zwischen den Institutionen des Staates und Wirtschaft.

Aber die Geschäftsführer und Unternehmer gehen mit der Zeit mit, sie lassen sich nicht beirren. Und sie nehmen Dinge wahr, die sie früher nicht wahrgenommen haben:

1. In einer Krise erkennt man die Low-Performer leicht und man ist viel bereiter dazu, drastische Maßnahmen zu treffen. Die eigene Toleranz als Geschäftsinhaber oder Unternehmensführer ist bei Null angekommen. Wenn früher die Leistungsbewertung und das Durchlaufen bestimmter Etappen wesentliche Schritte waren, so fehlt heute einfach die Zeit dafür.

2. Wir beginnen auch die Menschen in ihrer authentischen Form wahrzunehmen, ohne allzuviel in die Praxis umgesetztes Eindrucksmanagement. Ihre Gedanken, Worte und Taten aufeinander abgestimmt. Wir werden angenehme Überraschungen erleben, aber auch unangenehme.

3. Wir erkennen die Menschen, die das, was sie tun, auch wirklich leben! Die Verantwortung, die sie übernommen haben, die Entschlossenheit, mit der sie die Ergebnisse ihrer Arbeit verfolgen, ihr Teamgeist sind lauter Aspekte, die jetzt nicht mehr außer Acht gelassen werden können. Vielleicht waren früher der Klatsch der Low-Performer und deren Gerüchte wirkungsvoll, heute haben sie an Bedeutung und Wirkung verloren. Heute nehmen wir die wertvollen Menschen genau wahr! Und ab morgen beginnen wir gemeinsam mit ihnen das Geschäft neu zu definieren, das Geschäft, das aus dieser Krise verwandelt hervorgehen wird.

4. Wir werden uns der überflüssigen Arbeit bewusst. Im Laufe dieses harten Shutdown-Experiments wird uns bewusst, dass viele Rollen im Unternehmen künstlich geschaffen worden waren, manchmal sogar ohne Inhalt oder sich mit anderen Aufgabenfeldern im Unternehmen überschneidend. Aber sie waren da, sie waren schon immer da gewesen! Man hat sich nie die Frage gestellt, ob diese Rolle Leistung erbringt oder nicht, ob sie zur Lieferung der Produkte oder Dienstleistungen des Unternehmens beiträgt. HEUTE haben wir ein klareres Bild.

Wie wird der Arbeitsmarkt nach dieser Krise aussehen?

Heimarbeit öffnet neue Perspektiven – für eine Reihe Arbeitsstellen
fallen die Betriebskosten, wenn man sie auslagert. Man nimmt gewisse Risiken in Kauf bezüglich dem reibungslosen Funktionieren der Teams – aber einige haben schon festgestellt, dass sie so leistungsfähiger sind. Es kann sein, dass der Gewerbeimmobilienmarkt diese Änderung voll zu spüren bekommen und die Auslastung der Bürogebäude deutlich sinken wird. Dafür wird aber der Verkehr in den Städten zurückgehen und die flexiblen Arbeitszeiten werden es den Eltern erlauben, auch diese Rolle erfolgreich auszuüben.

Es werden neue Formen der Zusammenarbeit entstehen. Die Zahl der aktiven Selbstständigen wird wachsen, aber es werden auch andere Arbeitsvertragsformen nötig sein – mit verkürzten Arbeitszeiten - die sich nach der Krise für die Verringerung der Arbeitslosigkeit als nützlich erweisen werden: der Minijob und die Kurzarbeit. Und das Arbeitsgesetz muss den Bedürfnissen des Arbeitsmarktes entsprechend angepasst werden.

Die Unternehmen werden zur Zusammenarbeit mit Fachleuten aufgrund neuer Vertragsformen bereit sein und den Arbeitsvertrag nicht mehr als einzige Vertragsform in Betracht ziehen. Es stellen sich Fragen der Vertraulichkeit von Informationen und der Loyalität gegenüber dem Unternehmen – Aspekte, die durch Zusammenarbeitsverträge geregelt werden müssen. Auch hier muss die Gesetzgebung aktualisiert werden, um das Vertrauensverhältnis zwischen Unternehmen und den jeweiligen Fachleuten im gegebenen Bereich zu stärken.

Auf dem Arbeitsmarkt werden neue Rollen entstehen – Hybride, mit einer automatisierten Komponente für bestimmte Aufgaben, mit Minijobs / Teilzeitjobs, Heimarbeit usw., es werden vielleicht in Organisationen Rollen entstehen, die möglicherweise das Endergebnis von 2-3 Jobs von früher vereinen. Sie werden die Arbeitsergebnisse der Kollegen in Teilzeit / Heimarbeit erfassen, ihren eigenen Input dazu beitragen und dann selbst die Lieferung durchführen, da sie die Prozessverantwortlichen sein werden.

Dieses Szenario bringt uns dem Bedürfnis nach Leistung und Ergebnis näher. In kleinen und verteilten Teams können sich die Low-Performer nicht mehr verstecken.

Unser Erfolg von morgen hat zwei wichtige Komponenten: die Kompetenzen und die Haltung.

Kompetenzen werden fachübergreifend sein – wir sollen uns die Aussage "Das ist alles was ich kann" aus dem Kopf schlagen. Wir werden stark dazu gezwungen, in Kombinationen einzugehen, die wir früher abgelehnt hätten. Die Personalabteilung wird sich zum erfolgreichen Marketingexperten entwickeln und der Abteilungsleiter wird von der Organisation des Produktionsprozesses auf ganz natürliche Weise zur Entwicklung neuer Produkte übergehen. Es ist angebracht, diese Zeit des Shutdowns dazu zu nutzen, zusätzliche, kollaterale Kompetenzen zu entwickeln.

Eine flexible Denkweise wird uns dabei unterstützen, diese neue Realität zu akzeptieren, und die kognitive Steifheit, die endlose Argumentation und Gegenargumentation für die Erhaltung unserer Komfortzone von 2019 wird sich als Zeit- und Ressourcen raubend erweisen.
Diese Änderungen, diese Krise wird eine Etappe des Lernens sein – auch aus der Perspektive der Haltung gegenüber uns selbst und gegenüber unserer Arbeit. Die Selbstgenügsamkeit, der Mangel an proaktivem Handeln, die Oberflächlichkeit in dem, was wir tun – sie werden alle keinen Platz mehr haben in den Unternehmen, die wachsen wollen.

Für einen Teil der Generation der Millenials ist das ein Schock, den sie nötig hatten. Ganz langsam auch die Vertreter der Generation Z werden in diesen Wettbewerb mit einsteigen – noch sitzen sie auf den Schulbänken – sie sind in der Wirtschaftskrise von 2008-2010 großgeworden und haben dazu noch die sich gegenwärtig entfaltende Pandemie erlebt. Und sie werden ganz anders in die Unternehmen einsteigen – mit einer anderen Haltung und mit einem deutlich höheren Kompetenzenniveau. Sie werden jede sich bietende Gelegenheit wahrnehmen, sie werden über viel ausgeprägtere Selbstdiziplin und Unternehmergeist verfügen.

Liebe Unternehmer, inmitten dieser Welle an Maßnahmen, die diese Tage getroffen werden:

1. Selektiert sorgfältig, welche Menschen eure Organisation verlassen sollen in dieser Zeit. Wir werden diesen wirtschaftlichen Shutdown überleben, ganz sicher, und es ist gut, wertvolle Partner an unserer Seite zu haben.

2. In der Erholungsphase der Wirtschaft achtet noch mehr darauf, wie ihr die die Anforderungsprofile der neuen Stellen definiert und wie ihr die Menschen aussucht, die diesen Jobs Wert erbringen werden.

Die Organisation wird nicht mehr so funktionieren wie früher, der Markt wird nicht mehr so sein wie früher, aber wir... wir müssen aktiver sein denn je.

Claudia Indreica, PhD - Headhunterin mit 20 Jahren Erfahrung im Bereich Executive Search, Psychologin mit Erfahrung in der Profilerstellung von Kandidaten, mit Kunden von Unternehmen in den folgenden Bereichen: Produktion, IT, Dienstleistungen, Vertrieb und Vertrieb; Mitglied der DWNT und der rumänischen Wirtschaftsführer.

Der Artikel wurde am 2. April 2020 im Magazin „Cariere" veröffentlicht - hier finden Sie ihn.
revistacariere.ro/leadership/contribuitori/angajati-si-angajatori-actiuni-in-plina-criza-solutii-post-criza/

Mit der Autorenvereinbarung wurde es übersetzt und auf der DWNT-Website veröffentlicht.


Der digitale Arbeitsplatz und das Mitarbeiterprofil »

« Über Versicherungen im Rahmen von Covid-19

< News-Archiv